Der Weg zu einem Tattoo ist nicht so steinig und schmerzhaft wie viele von Euch denken mögen. Ich habe ja nun den Schritt gewagt und den linken Unterarm mit einer schönen Cobra darauf verziert. Ich hatte versucht im Vorfeld viele Informationen über das Stechen eines Tattoos zu bekommen, diese waren aber von Verfasser zu Verfasser sehr wiedersprüchlich. Aus diesem Grunde werde ich meine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Tattoos hier wiedergeben.
Als erstes sollte jedem klar sein, dass ein Tattoo eine Entscheidung mit Tragweite ist. Wenn es erstmal gestochen wurde, lässt es sich nicht einfach wieder entfernen. Die Beseitigung ist Schmerzhaft und vor allem teuer.
Ganz zu Beginn steht das Motiv. Habt Ihr konkrete Ideen sollten diese etwas ausgearbeitet werden. Nun solltet Ihr Euch ein Tattoo-Studio Eures Vertrauens suchen, in dem Ihr Euch erstmal beraten lassen solltet. Ein guter Tätowierer sollte Euch im Vorfeld gut beraten. Auch sollte er Euch auf Risiken und Probleme hinweisen die auftreten könnten. Auch sollte er Euer Ansprechpartner im Bezug auf das zu tätowierende Bild etc. sein. Mit Ihm erarbeitet Ihr die optimale Lösung, wie ein Tattoo am besten zur Geltung kommt, und wie es am besten gestochen wird. Ich habe z.B. nur das Motiv vorgegeben, und den Tätowierer „machen lassen“. So konnte er seine Erfahrung und Kreativität in mein Tattoo einfließen lassen.
Das allerwichtigste ist aber in einem Tattoo-Studio die Hygiene. Latexhandschuhe, Desinfektionsmittel und co. Sollten für Euren Tätowierer keine Fremdworte sein. Die Zeiten, in denen man in schäbigen Hinterhöfen gestochen wurde sind eigentlich vorbei. Tattoos sind mittlerweile Salonfähig geworden.
Habt Ihr das Logo besprochen, werdet Ihr einen Termin bekommen. Gute Tätowierer zeichnen sich oftmals durch lange Wartelisten aus. Je mehr sie zu tun haben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit das er nicht gerade schlecht ist. Am besten sucht Ihr Euch jemanden, der mindestens 5 Jahre oder mehr in dem Geschäft auf dem Buckel hat. Hört Euch einfach um, denn viele Studios leben einfach von der Mundpropaganda und machen keine eigenständige Werbung.
Habt Ihr die Wartezeit bis zu Eurem Termin hinter Euch, wird es nun ernst. Ich hatte das erste mulmige Gefühl auf dem Weg zum Studio. Als ich dort ankam roch ich Desinfektionsmittel und hörte das Surren einer Tätowiermaschine im Hintergrund. Ich war doch recht angespannt, als ich mich als Anwesend in dem Laden ankündigte. Nachdem ich noch ein paar Minuten warten musste, wurde es dann so langsam ernst. Ich musste nach hinten, und mir den Unterarm rasieren lassen. Anschließend wurde das Motiv, ähnlich dem Prinzip von Klebebildern auf der Haut, an meinem Unterarm aufgetragen. So konnte ich schon entscheiden ob noch etwas verändert werden sollte. Da mir die Platzierung gefiel, ging es auch danach zügig los.
Ich setzte mich auf einen Stuhl, der dem eines Zahnarztes am nächsten kommt. Dann musste ich meinen linken Arm auf einen Tisch legen. Kriss, der Tätowierer, fragte mich, ob dies mein erstes Tattoo wäre. Als ich dies bejahte, forderte er mich auf, die ersten Stiche besser nicht zu schauen was er machte. Nun wurde es also ernst, und mein Herz schlug mir vor Klopfen fast durch die Schädeldecke. Ein lautes Surren der Maschine ertönte, und die Nadel drückte sich in die Haut meines Unterarms. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass es nur ein leicht unangenehmes Gefühl war. Ein Schmerz wollte sich nicht einstellen, was mich sehr erleichterte. Ich habe festgestellt, dass dieses Gefühl, wenn die Nadel durch die Haut jagt, schwer zu beschreiben ist. Auch wenn ich mich mit anderen Menschen Unterhalte die ein Tattoo haben kommt da immer die selbe Antwort: Unangenehm aber nicht Schmerzhaft. Allerdings kommt dies tatsächlich auf die persönliche Tagesform und das allgemeine Schmerzempfinden an. Das einzige was etwas weh tut sind Stiche die durch vernarbtes Gewebe oder nahe an Knochen entlang gehen. Aber dieser Schmerz ist in der Regel nur kurz.
Alles in allem was es für mich eine neue Erfahrung die ich genossen habe, und das nächste Tattoo ist schon in der Planung!
hehehe, da bewahrheitet es sich also was alle sagen: wenn man eins hat kann man kaum aufhören. War auch mal am überlegen, wüsste aber nicht was für ein Bild.
Ja, man ist ab dem ersten Stich angefixt und süchtig 😉