Ich bleibe im Bett!
By: Date: 05/09/2006 Categories: Geblogge!,Pleiten, Pech und Pannen

Es gibt Tage, da sollte man einfach im Bett liegen bleiben und sich die Decke über den Kopf ziehen. Bei mir war heute einer dieser Tage.
Eigentlich fing er ganz normal an, mit einer Tasse Kaffee und einem Blick auf GAMONDO. Als ich mich um kurz vor acht auf den Weg zu Arbeit machen wollte, hinterließ mir Pauline, eine meiner beiden Katzen, ein kleines und vor allem übel riechendes Geschenk in meinem Flur. Gott sei dank habe ich dort einen PVC-Boden, von dem ich das Malheure schnell und sauber beseitigen konnte. Im Nachhinein hätte ich dieses stinkende Warnsignal ernster nehmen, und mich sofort wieder im Bett verkriechen sollen!
Zumindest ging ich relativ gut gelaunt zu meinem Wagen. Nachdem ich kurz in die Staumeldungen rein hörte war ich noch zufriedener, da für meine Strecke keinerlei Staus oder Behinderungen gemeldet waren. Somit kam ich diesen Tag mal gänzlich ohne Verzögerung und überpünktlich zur Arbeit. Eigentlich hätte ich Frühschicht gehabt, was einem Dienstbeginn von 5:45 Uhr nach sich zieht. Wegen eines Termins, den ich am Nachmittag in Münster zwecks Wohnungsbesichtigung hatte, bin ich allerdings erst um neun Uhr dort erschienen. Leider hatte sich soviel Chaos in den ersten drei Stunden angesammelt, das ich tatsächlich bis 17:30 brauchte, um den „Laden“ wieder am Laufen zu haben!

Recht groggy sah ich dann aber meinem Feierabend und dem bevorstehendem Termin entgegen. Eigentlich sollte es nur noch ein Mieter/Vermieter treffen werden, und wir wollten den Vertrag für die Wohnung bereits fertig machen. Dummerweise hatten sich die Vermieter überlegt, noch zwei interessierten Personen die Wohnung zu zeigen. Somit erfahre ich erst in der nächsten Woche, ob ich die Wohnung nun habe oder nicht! Dummerweise sitze ich so langsam auf heißen Kohlen, da ich eigentlich zum 1.10. meinen Umzug nach Münster vollziehen wollte. Naja, aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Somit düste ich unverrichteter Dinge zurück ins heimische Osnabrück. Auf dem Rückweg liegt ein McDonald´s Restaurant, bei dem ich dann auch den Drive – In Schalter nutzte. Ich ließ mir ein Super Sparmenü mit 2 Big Macs, Pommes und einer Cola einpacken.

Eigentlich könnte ich auf der Autobahn direkt nach Hause düsen, wollte mir dann aber ein wenig Landstraße und Landschaft gönnen. Bin eine Abfahrt vor dem Lotter Kreuz runter gefahren. Plötzlich fing die Ölwarnleuchte meines Wagens an zu blinken. Im gleichen Moment gab der Motor meines Passats ein lautes Klackern und Qualm von sich. Schnell für ich rechts ran, stellte den Warnblinker an und stellte den Motor ab.
„Fuck“, war der erste Gedanke, der sich in mein Hirn bohrte. Ich hatte gerade einen Tag vorher Öl nachgefüllt. Ich stieg also aus, und stellte erstmal mein Origami Warndreieck auf. Also diese Dinger sind ja echt kompliziert im zusammenbau. Aber nach zwei Minuten hatte ich das Teil bravourös zu einem Dreieck geformt, und aufgestellt. Ich bin zwar Mitglied im ADAC, habe dann aber trotzdem erst meine Mutter angerufen, die mich mit meinem Cousin zusammen abschleppen sollte. Und somit startete eine lange Odyssee des Grauens. Ich an meinem Handy, wo der Akku sich langsam einem Null-Pegel näherte, kurz erklärt wo ich stehe und wo sie hin muß.
Ich rechnete mit ca. 30 Minuten bis sie da sein müßte. Während spielte ich, weil ich doch schon ziemlich miese Laune hatte, etwas Jo-Jo. Nach 45 Minuten des Wartens, klingelte mein Handy, und mein Cousin war dran:

„Marc wo stehst du?“
„Immer noch kurz vor Lengerich, wo seit ihr?“
„kommen gerade in Ibbenbüren an?“
„Wo seit ihr?“
„Ibbenbüren?“
„Wiederhole das nochmal, ich habe Ibbenbüren verstanden?“
„Ja genau, wo stehst Du denn da?“
„IBBENBÜREN? Schon vergessen da sich in Münster arbeite, ihr Fahrt in die entgegengesetzte Richtung!“ *mit einem leicht an genervten Tonfall* (anmerk. d. Redaktion: Ibbenbüren liegt nicht mal Ansatzweise bei Lengerich)

Ich erklärt eden Weg also ein zweites Mal, und sagte, daß die beiden am besten die A1 nehmen könnten. Weitere 45 Minuten später klingelte das Telefon erneut:
„Ok, wir sind dann jetzt in Greven!“
„Was wollt Ihr in Greven? Ich stehe doch in Lengerich!“
„Weis ich auch nicht was wir hier wollen, deine Mutter ist gefahren.“
„Ich…… also……. Hmpf…….!“
„Ja, wo müssen wir denn jetzt hin?“
„Ihr müßt zurück fahren, Richtung Osnabrück!“
„Hier steht ein Schild mit einem Hinweis zur A1. Einmal Richtung Münster und einmal Richtung Osnabrück!“
„Ihr müßt nach…..“ KLICK, in dem Moment war das Guthaben meiner Ma leer. Ich also schnell nochmal angerufen!
„Ihr fahrt doch jetzt Richtung Osnabrück, oder?“
„Nein, Du sagtest doch nach Münster!“
„Ich sagte………… Egal, dreht bei der nächsten Abfahrt, und dann zurück nach Lengerich!“
„Alles klar!“

Ich hatte zwar nicht mehr damit gerechnet, aber nach zwei Stunden, und zwanzig Minuten, hatte meine Mutter die Strecke von 20 Kilometern überwunden. Am Rande erwähnt werden sollte, daß sie 110 Kilometer gefahren ist!
Naja, ich packte das Abschleppseil aus, und legte es meinem Wagen an. Da meinte meine Mutter „Du weist aber, daß Du einen Wagen mit Automatikgetriebe nicht abschleppen kannst/darfst?“ Mist, sie hatte recht….. „Whooozzzaaa“, mußte ich mir sagen, und fing an meine Ohrläppchen zu reiben. Das Ende vom Lied war, ich habe den ADAC gerufen, der war in 20 Minuten da, und hat mich in die Werkstatt meines Vertrauens geschleppt.

Und die Moral von der Geschichte lautet: Hätte ich doch sofort den ADAC angerufen, dann hätte ich nicht 3 Stunden am Strassenrand gestanden! 😉

PS: Die Jungs vom McDonald´s Drive In hatten vergessen mir die Pommes einzupacken! *grummel*